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Bücher von Wilhelm Landig

Wilhelm Landig wuchs in Wien auf und war bereits in seiner Jugend Anhänger Adolf Hitlers. 1920 erhielt er eine militärische Ausbildung in einem Mittelschul-Freikorps und schloss sich später der NSDAP an. Nach dem gescheiterten Lamprechtshausener NS-Putsch in Wien 1934 flüchtete er ins Deutsche Reich und schloss sich dem Sicherheitsdienst des Reichsführers SS (SD) und später der 8. SS-Kavallerie-Division „Florian Geyer“ an, bei letzterer stieg er bis zum Oberscharführer auf. Er arbeitete danach am Arbeitswissenschaftlichen Institut der Deutschen Arbeitsfront (DAF) in Berlin und wurde nach dem Anschluss Österreichs zurück nach Wien beordert, wo er Sachbearbeiter des SDs für Geheime Reichssachen wurde. Er unterstand direkt Baldur von Schirach, hatte aber auch gute Beziehungen zu Heinrich Himmler.
Nach eigenen Angaben arbeitete Landig zu dieser Zeit an der Entwicklung der sogenannten Reichsflugscheiben, die später zu einem gängigen Motiv von Verschwörungstheorien wurden. Sein genaues Wirken in der NS-Zeit ist weitestgehend unbekannt. Sicher ist jedoch, dass er als Kriegsspion von 1942 bis 1944 auf dem Balkan für die Waffen-SS tätig war und 1944 in Belgrad verwundet wurde.
Er kehrte anschließend nach Wien zurück und arbeitete in der Abteilung I des SDs. Nach Kriegsende wurde er verhaftet und in britische Kriegsgefangenschaft genommen. 1947 wurde er freigelassen und schloss sich diversen nationalen Parteien an, so dem Verband der Unabhängigen (ein Vorläufer der FPÖ) und der DNAP. Landig gab eine Reihe Schriften heraus, so die Monatszeitschrift Kommentare zum Zeitgeschehen und ab 1955 die Europa-Korrespondenz. Er gründete außerdem mit dem Volkstum-Verlag seinen eigenen Verlag in Wien, in dem auch seine Bücher erschienen. Sein Hauptwerk wurde die Thule-Trilogie, mit den Bänden Götzen gegen Thule (1971), Wolfszeit um Thule (1980) und Rebellen für Thule – Das Erbe von Atlantis (1991). In diesen Bänden verwendet er diverse gängige Verschwörungstheorien, so die Reichsflugscheiben, diverse Mythen über die Organisation der ehemaligen SS-Angehörigen (ODESSA), den Speer des Schicksals und die Schwarze Sonne.
In den Mittelpunkt der Romane stellt er jeweils eine wechselnde SS-Mannschaft, die immer kurz nach dem Zweiten Weltkrieg aktiv ist. „Thule“ bezeichnet einen letzten Rückzugsort des Reiches in der Antarktis. Dabei ist die SS Landigs wichtigster Bezugspunkt gegenüber einer korrupten NSDAP, die sich im Roman am „Reichsschatz“ bedient hätte. Landig gibt der Trilogie einen seriösen Anstrich, indem er behauptet, sein geheimes Wissen in Romanform verpackt zu haben, um so die Geheimhaltungspflicht zu umgehen